Laut meiner Reiseplanung stand als nächstes Ziel Boston auf der Liste. Auf der Strecke nach Boston habe ich mir es dann aber doch anders überlegt. Keine Zeit für „Kleinstädte“! Ende Oktober will ich in Mexico sein. Und New York City ist fest eingeplant. Also Planung und Navi kurz umgestellt und die Richtung NY eingeschlagen.
Kurz vor New York kam es dann zu den 30 schrecklichsten Kilometern meines Lebens.
Mitten auf dem Highway gab es ein Schild mit einer Beschränkung, das ich nicht lesen konnte. Ich dachte mir nichts dabei und fuhr einfach weiter. Irgendwann fiel mir auf, dass auf diesem Highway nur PKW unterwegs waren. Keine Trucks oder Wohnmobile, von denen es sonst nur so wimmelt. Mir wurde der Grund dafür erst klar, als ich die Höhe der Brückendurchfahrten sah. Einige der Brücken waren für meinen MAN (der ist 3,60m hoch) noch hoch genug. Aber als ich dann auf einmal Schilder von Brückenunterfahrten von 11 feet (3,35m) sah, ist mir das Herz doch in die Hose gerutscht. Aber was sollte ich machen? Die Autobahn war voll. Ich war mit fast 90 km/h unterwegs.
Anhalten – Höhe messen, Stau verursachen, hohe Geldstrafe und Abschleppkosten riskieren?
Das wollte ich mir nur zu gerne ersparen. Die Brückendurchfahrten waren rund und in der Mitte schienen hoch genug zu sein. Also bin ich auf die Mittellinie gefahren, habe die Augen zu gemacht und bin weitergedüst. Gottseidank hat es geklappt, das Dach ist draufgeblieben.
Von diesen Brücken gab es mehrere. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, aber ich habe es geschafft. Die 30 schlimmsten Kilometer meines Lebens (bisher).
In New York
In New York angekommen, bin ich bei starkem Wind und Nieselregen vom World Trade Center bis zum Time Square gelaufen. Gerne wäre ich auch mit meinem 12-Tonner durch Manhattan gefahren, aber bei diesem Chaos ist es lebensmüde ohne Beifahrer unterwegs zu sein.
Am nächsten Tag war ich beim ehemaligen World Trade Center und bin über die Brooklyn Bridge nach Brooklyn gelaufen. Zurück nach Manhattan ging es dann mit dem Boot. Direkt neben dem Anleger war die Wallstreet mit der weltbekannten Börse. Wenn man in New York ist, darf man sich die Freiheitsstatue natürlich nicht entgehen lassen. Daher ging es anschließend zum Battery Park an der Südspitze, an dem die Schiffe zur Freiheitsstatue anlegen. Zusammen mit dem Besuch der „Statue of Liberty“ war ich ganze 8 Stunden in NY unterwegs – Genug für einen Tag!
An meinem dritten Tag in dieser merkwürdigen Stadt bin ich von New Jersey (wo mein MAN für $70 pro Tag steht) mit der U-Bahn zum Central Park gefahren. Sonntags ist gefühlt jeder im Central Park unterwegs. Ein riesiger Park mit tollen Appartments drum herum, die selbst für die Reichen etwas besonderes sind. Danach bin ich über den Broadway zurückgelaufen und habe mir noch den Time Square, die Central Station und das Empire State Building angeschaut.
Mein Fazit nach vier Tagen in New York City:
Schrecklich, aber faszinierend!
Dreckig und trotzdem schön.
Unglaublich teuer, aber einen Besuch wert.
Das denken bestimmt auch jedes Jahr viele Millionen andere Menschen in der Welt, die in Scharen als Touristen täglich über diese Stadt herfallen. Ist das der Grund, warum die Menschen, die hier leben so griesgrämig und unfreundlich sind? So kommt es mir vor. Ein riesen Unterschied im Vergleich zur Freundlichkeit der Kanadier.
Hätte ich viele Millionen Dollar übrig, könnte ich mir vorstellen, hier auch für ein paar Wochen im Jahr zu leben, aber für den Otto-Normalverbraucher ist diese Stadt meiner Meinung nach nicht geeignet.
Ab in den Süden
Nach New York stehen North Carolina, South Carolina und Virginia auf meinem Programm. Nach Süden, immer der Sonne (und wie ich leider zu spät erfuhr – dem Hurricane Matthew) entgegen…
Der Hurrikan ist gerade direkt bei North Carolina. Es heißt also warten, warten und mit dem MAN im Hinterland umherfahren, bis ich endlich ans Meer fahren kann.
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