Ich bin nach rechts ins Schleudern gekommen. Und ich hatte großes Glück. Ich war nicht auf einer Serpentine an einem Steilhang, sondern es gab einen Seitenstreifen mit lockerem Kies und leicht abschüssig. Kein Regen und die Straße war wenig befahren. Vor allem aber war der Reifen hinten geplatzt und nicht vorne. Vorne wäre es eine Katastrophe gewesen. Ich war mit 80, 90 km/h unterwegs. Bei dieser Geschwindigkeit hätte mein Truck bei einem geplatzten Vorderreifen ungefähr so reagiert wie ein PKW bei 200.
So aber war ich mit dem Schrecken davongekommen. Ich hatte zwei Ersatzräder dabei. Ich stieg aus, bockte auf, suchte mir passendes Werkzeug für den Reifenwechsel. Einen PKW-Reifen wechsle ich in fünf Minuten. Bei einem 200-Kilo-Rad sieht das natürlich anders aus. Und es wurde zum echten Problem: In Bolivien hatte ich die Räder tauschen lassen, damit sie gleichmäßig abgefahren werden. Man hatte sie dort jedoch mit einer Maschine so fest angezogen, dass ich die Radmuttern nicht mehr lösen konnte. Ich versuchte es mit einer zwei Meter Verlängerungsstange – bis sich die Stange verbog.
Ich brauchte Hilfe. Aber es kam kaum ein Auto vorbei; und wenn eins kam, fuhr es einfach weiter, einige Leute winkten mir sogar zurück. Schließlich kam doch die Rettung. – Hector, ein Tanklastwagenfahrer, hielt für mich an. Und er hatte genau das passende Werkzeug. Mit einem 40-Tonner und zehn bis zwölf Reifen muss man das ja auch haben. Denn bei dem kann immer mal ein Reifen kaputt gehen. Zu zweit haben wir es geschafft. Anders hätte es auch nicht funktioniert.
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