Welches besonders schöne Erlebnis hatten Sie auf der Etappe?
Toll fand ich vor allem Mendoza – eine Großstadt mit mehr als einer Millionen Einwohnern und wunderbar grün. Es gibt herrliche Alleen mit alten, ausladenden Bäumen, die viel Schatten spenden. Und das ist auch sehr wichtig wegen der vielen Sonne. Im Sommer steigen die Temperaturen bis an die 40 Grad. Zwischen zwölf und 18 Uhr sind die Straßen wie leergefegt, weil alle Siesta machen. Früher hat mich diese Angewohnheit immer etwas verwundert. Aber inzwischen verstehe ich das vollkommen. Es ist einfach viel zu heiß, um etwas anderes tun zu können als sich während dieser Tageszeit auszuruhen.
Ein anderes besonders schönes Erlebnis hatte ich gerade am Wochenende. Hier in Concepción war nämlich Karneval. Der ist hier völlig anders als bei uns. Es fängt erst abends um zehn Uhr an, weil es am Tag einfach zu heiß wäre. Aber dann geht es die ganze Nacht durch. Alles ist bunt und in Bewegung. Überall rhythmische Musik. Alle tanzen – angefangen bei ganz kleinen Kindern bis hin zu den alten Leuten. Hauptattraktion sind natürlich all die aufwändig geschmückten Tänzerinnen, die tolle Choreografien tanzen. Und alle sind in bester Stimmung – ganz ohne Alkohol. Getanzt wird auf einer Strecke von mehreren hundert Metern, und links und rechts stehen Tribünen für die Zuschauer. Ich dachte, ich wäre in Rio. Es ist ein wirkliches Fest für alle Sinne – selbst für mich. In Konzerten mit vielen Instrumenten habe ich eher Schwierigkeiten, Musik zu genießen. Wenn zu viele Töne gleichzeitig gespielt werden, kann ich das nicht mehr verarbeiten. Aber diese Karnevalsmusik ist recht einfach strukturiert. Sie wird vor allem mit verschiedenen Trommeln und Rasseln gespielt. Das war eine Art Musik, die auch ich wirklich genießen konnte.
Comments are closed.