Auf dem Campingplatz in Mendoza lernte ich zwei Brüder kennen – Gabriel und Ruben. Sie kamen aus Buenos Aires und machten dort Urlaub. Und sie sind beide Gitarristen und Sänger, außerdem Tango-Lehrer. In Buenos Aires treten sie jeden Abend irgendwo auf und machen Tango-Musik.
Sie sprachen sogar etwas Englisch. Wir konnten uns gut verständigen. Gabriel hatte die Cochlear-Aufschrift auf meinem Wagen bemerkt und mich darauf angesprochen. Er erzählte mir, dass er auf einem Ohr nichts hört. Das war der Beginn von einem sehr langen Gespräch. Ich habe ja Unterlagen von Cochlear dabei. Ich konnte ihm zeigen, wie das Ohr aussieht – vor und nach einer CI-Operation. Er hatte überhaupt keine Ahnung vom CI, aber er war sehr offen und ernsthaft interessiert. Ich habe versucht, ihm zu erklären, wie wichtig es ist, dass er etwas unternimmt. Auf dem geschädigten Ohr hatte er einen Hörverlust von 95 Prozent; der Hörnerv war noch in Ordnung. In Buenos Aires gibt es sicherlich eine Uni-Klinik, an der man sich beraten lassen kann. Schließlich ist Hören in seinem Beruf extrem wichtig. Wenn das andere Ohr auch noch nachlässt, kann er den nicht mehr ausüben. Andererseits gibt es vielleicht Chancen, dass man ihm helfen kann. Und mit zwei Ohren könnte er wieder räumlich hören. Das ist beim Tanzen doch auch wichtig. Und als Musiker braucht man ja erstrecht ein gutes Gehör.
Ich bin gespannt, was er herausfindet. Wahrscheinlich werde ich die beiden noch mal besuchen, wenn ich wieder nach Buenos Aires komme.
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