Ein schönes Erlebnis war meine Begegnung mit Alex, den ich noch an meinem Stellplatz in Concepción traf. Begegnet sind wir uns, weil ich meinen Motorroller zerlegt hatte. Der Roller war von der Fahrt völlig verdreckt, und ich wollte ihn endlich wieder flottkriegen. Luftfilter, Zündkerzen, Vergaser – ich hatte alles gemacht, aber dann sprang der Roller immer noch nicht an. Also suchte ich im Ort nach einem Mechaniker, und ich fand auch tatsächlich einen. Er versprach, am Nachmittag zu mir an den Fluss zu kommen, und ich dachte mir, den sehe ich vermutlich nie wieder. Aber dann stand Alex – der Mechaniker – pünktlich vor mir. Er hatte seinen Pick-up dabei und er wollte sich meinen Roller lieber in seiner Werkstatt angucken. Also luden wir den Roller bei ihm auf und fuhren dort hin.
Alex‘ Motorradwerkstatt war im ersten Stock eines alten Gebäudes. D. h. man musste den Roller mit einem Flaschenzug hinaufziehen. Dort oben angekommen, hat er den Roller gemeinsam mit einem Kollegen noch mehr zerlegt, als ich es zuvor schon getan hatte. Er hat ein paar Düsen ausgebaut und gesäubert und mir alles gut erklärt, damit ich es später auch alleine machen kann. Nach einer Stunde waren sie fertig. Der Motor sprang sofort an. Und als ich fragte, was ich schuldig bin, wollten sie keinen Cent. In Deutschland wäre ich vermutlich gleich 200 Euro los gewesen. Aber Alex ist stattdessen mit mir losgefahren, um mir zu zeigen, wo ich die Versicherung bekomme, die ich für den Roller benötigte. Er war total nett. Ich habe ihm dann noch zwei Flaschen Wein vorbeigebracht, wir sind auch immer noch in Kontakt. Ein Erlebnis, das mir wieder mal gezeigt hat, dass es überall auf der Welt freundliche und hilfsbereite Menschen gibt. Auf solche Menschen ist man ja doch immer wieder angewiesen, wenn man so eine Reise macht wie ich.
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