Endlich war sie da – die Thanksgiving Break! Für eine Woche ging es nach New York und Harrisburg! Ich konnte es kaum erwarten, New York das erste Mal in meinem Leben wahrhaftig und mit allen Sinnen zu erleben. Nach 8 Stunden Busfahrt sah ich erstmals die leuchtende Skyline bei Nacht, und mich erfüllte eine Kleinkindfreude wie schon lange nicht mehr. Weihnachten und Ostern und Geburtstag zusammen, so unglaublich happy war ich, als ich dann tatsächlich mit meinem Koffer in der Hand vor der Penn Station stand, und nicht aufhören konnte, diese riesigen Wolkenkratzer sowie die 836.493 vorbeifahrenden Taxis zu bestaunen. Dann erwartete mich das erste Abenteuer – wie komme ich denn jetzt nach Brooklyn, in mein Airbnb-Apartment? Nach zig Mal verlaufen und wildfremde Leute nach dem Weg fragen, kam ich endlich an, und lernte meinen super lieben Roommate Derrick kennen, mit dem ich am gleichen Abend noch ins New Yorker Nachtleben gezogen bin! Am nächsten Morgen dann konnte ich es kaum erwarten, all die Orte zu sehen, die man in den Filmen ständig sieht – das Empire State Building, die Grand Central Station, die Freiheitsstatue, den Times Square, undundund…
Da ich den Rest meiner Austauschstudenten-Gruppe nicht erreichen konnte, bin ich trotz aller Warnungen meiner Freunde und Familie alleine losgezogen, und war super glücklich darüber! Ich habe in Chinatown zu Mittag gegessen, bin mit der Fähre kostenlos nach Staten Island gefahren und hatte den besten Blick auf New York City sowie die Freiheitsstatue, und das Beste war der Ausblick ‚on top of the Rock‘, dem Rockefeller Center. Es waren gefühlte minus 20°C, aber das hat mich nicht davon abgehalten, 2 Stunden da oben zu verbringen!
In der Subway zum One World Trade Center habe ich einen Rechtsanwalt, Brett, und zwei native Americans kennengelernt, mit denen ich mich sehr lange unterhalten habe, während wir uns das 9/11 Memorial angeschaut haben. Brett habe ich noch zwei Mal wieder getroffen zum Lunch und zum Spazieren im Centralpark, und vieles über die Stadt und ihn, einem waschechten New Yorker, erfahren. Auch Derrick hat mich ein wenig umhergeführt, und ich habe sogar eine Düsseldorferin auf dem Christmas market im Bryant Park kennengelernt! Am letzten Tag hat mich ein guter Freund vom Bethany College besucht, mit dem ich Eislaufen war und die Brooklyn Bridge & Park erkundet habe.
Wie man sieht, war ich so gut wie nie alleine, und ich habe jeden Tag neue Leute kennengelernt! Ehrlich gesagt, habe ich mich selbst gar nicht wiedererkannt, weil ich zu Anfang eigentlich immer superschüchtern bin, was neue Leute betrifft. Ich war jedoch so voller positiver Energie und Abenteuerlaune, sodass ich plötzlich alle möglichen Leute direkt und ohne Zögern angesprochen habe, und auch meist top verstanden habe. Mit dem New Yorker Akzent komme ich sogar noch besser zurecht, und nach 3 Monaten Amerika fange ich plötzlich selbst an, wie ein Wasserfall zu reden, ohne großartig nachzudenken!
Für Thanksgiving bin ich nach Harrisburg zu Freunden meiner Familie gereist, die für mich quasi meine zweite Familie hier in Amerika sind. Wir hatten einen superleckeren Truthahn mit allerhand Beilagen und einigen Desserts, ich habe mich noch nie so satt gefühlt wie an dem Abend! An black friday habe ich natürlich auch ordentlich zugeschlagen bei Klamotten und kleinen Geschenken für meine Familie und Freunde. Am Samstag haben wir dann den 3 Meter Weihnachtsbaum geschmückt, dabei Weihnachtslieder gehört, stundenlang tolle Gespräche geführt und gutes, deutsches Essen gegessen – da überkam mich doch ein wenig Heimweh! Sonntags ging es schon wieder zurück nach Bethany, die letzten 3 Wochen werden jetzt noch mal superanstrengend, weil es auf die final exams zugeht!
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