Heute habe ich es endlich geschafft, Cochlear Australia in Sydney einen Besuch abzustatten. Trotz sengender Hitze (41 Grad Celsius!) bin ich mit leichter Verspätung bei Cochlear eingetroffen und wurde sofort von David Agostinis, Head of Property and Commercial Projects, begrüßt und durch die ca. 800 Mann starke Hauptstelle Cochlears in Australien geführt. Ich war sehr von der Modernität des Betriebs beeindruckt. Es war alles unglaublich high-tech, sauber und extrem gut organisiert.
Erste Station war die Produktionshalle der Implantate selbst. Ich war überaus fasziniert, dass die mikroskopisch kleinen Einzelteile, zum Beispiel der Elektrodenträger der in die Hörschnecke operativ eingeführt wird, weitgehend per Hand von Menschen hergestellt wird. Die Bauteile dafür sind teilweise so klein, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht sieht. Und trotzdem übernehmen noch Menschen diese Präzisionsarbeit. Danach ging es in den Audiology Room – ein schalldichter Raum mit einem Kreis aus Lautsprechern, die alle 5 Grad in einem 360 Grad Radius um einen Stuhl in der Mitte aufgestellt waren. Hier simuliert Cochlear alle möglichen Alltagssituationen um allen Herausforderungen gewachsen zu sein, die einem CI-Träger begegnen könnten. Da wurde spontan ein Hörtest gemacht, in dem ich mal wieder überdurchschnittlich abschneiden konnte. Und das auf Englisch(!).
Danach ging es in den Tool Room, in dem Cochlear erst per 3D-Printer und später aus Metall Bauteile und Gussformen für die einzelnen Bauteile der CI’s und Sprachprozessoren herstellt. Das war sehr interessant. Aber das Beste kam natürlich zum Schluss – die Anechoic Chamber. Diese Kammer gehört nicht Cochlear selbst, darf aber von Cochlear mitbenutzt werden und Cochlear hat auch am Bau der Kammer eine wichtige Rolle gespielt. Die Anechoic Chamber ist eine 99,99% schall- und vibrationssichere Kammer die inmitten des dazugehörigen Gebäudes steht, aber nicht mit dem Gebäude verbunden ist um jegliche Vibration zu vermeiden. Wenn man in diese Kammer hineingeht, hört man absolut nichts. Jeglicher Schall wird durch unzählige Polster an der Wand geschluckt. Die Stille erschlägt einen förmlich, und länger als eine halbe Stunde hält man es in der Kammer kaum aus bevor es unangenehm wird. Auf einem der angehängten Fotos sieht man das noch besser. Insgesamt war ich von dem Besuch bei Cochlear sehr beeindruckt und empfehle jedem, der die Chance hat, diese hochinteressante Firma auch zu besuchen.
Noch ganz kurz nebenbei – ab nächstem Donnerstag, also Ende November, werde ich versuchen innerhalb von 3 Monaten ganz Australien zu umrunden! Wünscht mir Glück!
Comments are closed.