Philipp Heyn studierte ein Jahr an der Uni Newcastle in Australien. Seit August ist er wieder in Deutschland. Wir haben ihm 12 Fragen gestellt:
Wovor hattest Du vor der Reise am meisten Respekt?
Ich hatte am meisten Respekt vor dem Reisen an sich. Ich wusste überhaupt nicht, was auf mich zukommt. Ich habe mich davor gefürchtet irgendwo zu stranden oder die Einsamkeit nicht auszuhalten. Hat letztendlich jedoch ganz gut funktioniert. Vor dem Studium, dem Land selbst, der Sprache oder der Andersartigkeit hatte ich allerdings keine Angst.
Was war die größte Herausforderung?
Das war für mich auf Feiern oder bei Barbecues alles zu verstehen. Das gleiche galt für die Uni. Plötzlich alles auf Englisch, das war gar nicht so einfach.
Was war Deine schönste Erfahrung?
Ich wanderte drei Tage an der Küste in New South Wales entlang. Hier war ich vollkommen alleine. Diese Tour absolvierte ich ganz am Anfang meines Aufenthalts. Das war einfach Wow!
Was hast Du auf der Reise gelernt?
Ich finde, dass ich viel selbstbewusster geworden bin und anderen Menschen gegenüber offener auftrete. Andererseits habe ich auch gelernt, was es bedeutet, Dinge selbst in die Hand zu nehmen anstatt sie andere machen zu lassen. Ich habe unter anderem für ein paar Monate eine Jugendherberge geleitet – eine lange Geschichte, aber wenn man für ca. 50. Leute verantwortlich ist, entwickelt man diese Fähigkeiten einfach.
Was hast Du am meisten an Deutschland vermisst?
Am meisten vermisst habe ich tatsächlich Vollkornbrot, denn in Australien gibt es eben nur Weißbrot.
Was war das Erste, was Du nach deiner Ankuft in Deutschland gemacht hast?
Meine Freunde haben mich vom Flughafen abgeholt und wir sind zu McDonalds gefahren. Nichts besonderes, aber als ich dort war, fiel mir folgendes auf: Deutsche gehen nicht bei Rot über die Ampel, Smalltalk an der Kasse ist nicht erwünscht und man soll dauernd Geld bezahlen, sogar wenn man auf öffentliche Toiletten geht! Das sind zwar nur Vorurteile, die man über Deutschland erzählt, aber sie sind einfach wahr. Zu Hause angekommen, sind wir natürlich erstmal in die Stammkneipe im Ort gefahren – was sonst? Ein bisschen Tradition muss sein.
Was war das leckerste australische Essen?
Die leckeren Pies, das sind gefüllte Pasteten in Blätterteig oder auch Kängurusteak. Hammer!
Dein Lieblingsort?
Definitiv Newcastle, wo ich studiert habe. Hier gibt es die schönsten Strände und ich habe unglaublich viele Leute kennengelernt.
Was für ein Erinnerungsstück hast du dir mitgebracht?
Ich habe mir ein Plüsch-Wombat mitgebracht – mein neues Lieblingstier. Wombats sind etwa so groß wie ein großes Kaninchen, sind ebenfalls Nagetiere und erinnern stark an große Hamster. Absolut putzig.
Welche Erinnerung wird dir immer bleiben?
Ich bin eines Tages mit meinem Auto erst spät Nachts an einem Schlafplatz angekommen. Ich hatte mir einen vermeintlich verlassenen Platz mit zwei sehr alten Doppeldeckerbussen ausgesucht. Nachts kamen allerdings zwei Menschen, eine Mutter mit ihrer Tochter, etwa 30 und 12 Jahre alt. Sie wohnten in den Doppeldeckerbussen und luden mich am nächsten Morgen zu einem Frühstück mit Erdbeeren und Schlagsahne ein. Selten so gute Gespräche gehabt, einfach großartig!
Welchen Tipp würdest du einem anderen CI-Träger für Australien geben?
Nehmt die Trockenbox und das Aqua+ mit. Es gibt viel Schönes im Wasser zu erkunden und die Luftfeuchtigkeit im Norden Australiens ist auf Dauer nicht gut für die Soundprozessoren.
Wohin geht es als nächstes?
Ich hätte Lust auf Japan. Allerdings muss ich dafür echt noch sparen. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht.
Danke an Dich, für all die tollen Geschichten und Dein Engagement. Danke, dass wir mitreisen durften.
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